Coming Together

Design Strategies for Waterfront Areas

Projektpartner: Ada L. Rodríguez Alvarez, Maisam Droby, Simon Schilz
Carribean WinterSchool 2020, Internationaler Workshop

 
 

Kuba hat eine reiche und bewegende Geschichte, die noch immer von den allgegenwärtigen Relikten der Vergangenheit, wie den alten verfallenen Kolonialvillen, den farbenfrohen Bars und Geschäften sowie den legendären alten amerikanischen Autos aus der Mitte des 20. Jahrhunderts erzählt wird.

Derzeit ist Kuba dabei, sich der Welt zu öffnen und diese Geschichte allen zugänglich zu machen. Als internationaler Workshop konzentriert sich die Caribbean WinterSchool auf die Entwicklung innovativer Konzepte für städtebauliche Strategien in Havanna im Kontext eben dieser wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen.

 

Havanna

Havanna ist die Hauptstadt der Republik Kuba und mit rund 2,1 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Metropole in der Karibik. Im Norden grenzt die Hauptstadt an den Atlantischen Ozean.

Hier endet auch der Fluss Almendares. Dieser durchquert die Stadt von Süden nach Norden, windet sich dabei zwischen den beiden Stadtteilen Vedado und Miramar entlang, und mündet schließlich im Nordwesten von Havanna in die Floridastraße des Atlantischen Ozean.

Schwarzplan

Lageplan

Lageplan

Fokus

Barrio El Fanguito

Während die Stadtviertel Vedado und Miramar gentrifiziert und gut bewohnt sind, versammeln sich am abfälligen Flussufer des Almendares die Gebäude von El Fanguito. Blechhütten und teilweise verfallene oder einsturzgefährdete Häuser erstrecken sich in ihrer eigenen, durcheinandergebrachten Anordnung entlang des Flussufers. Hier am Hangrand sind nicht nur die schlechten Häuser und die Infrastruktur ein Problem, sondern auch Überschwemmungen. Wenn der Wasserpegel des Flusses ansteigt, werden das Gelände und die sowieso schon zerbrechlichen Häuser und Hütten überschwemmt.

 

Analyse

 

„Wir leben sehr gerne hier in El Fanguito und fühlen uns wohl. Früher hatten wir keinen Strom und kein fließendes Wasser. Das hat sich inzwischen etwas verbessert.
Aber wir gelten leider weiterhin als Menschen zweiter Klasse.“

 
 

Masterplan

Lageplan

Lageplan

 
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Kontext

 

Plaza

Herzstück des neu entstandenen Stadtviertels ist der großzügige Platz am Flussufer, welcher durch die angrenzenden Gebäude und verschiedenen Nutzungskonzepte eine Vielfalt an Möglichkeiten bietet und einen neuen Treffpunkt für Jung und Alt darstellt.

Alte erhaltenswerte Gebäude, wie die jetzige Schiffswerkstatt im Norden des Platzes, bleiben bestehen und werden von nun an beispielsweise als Ausstellungs- und Veranstaltungshalle oder für Workshops genutzt.

 

Lageplan

 
 
Schnitt

Schnitt

 
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Wohnungsbau

Da sich die Bewohner hier wohlfühlen, bleiben die Gebäude von El Fanguito erhalten. Nur einsturzgefährdete Gebäude werden abgetragen und neu errichtet. Zudem wird die Infrastruktur erheblich verbessert.

Der neue soziale Wohnungsbau erfolgt in Form von Reihenhäusern mit zueinander gerichteten Innenhöfen. Dies hat seinen Ursprung in der lokalen kubanischen Tradition und integriert so gleichzeitig die optimale Luftzirkulation, da der Wind auf Kuba häufig aus östlicher Richtung weht.

 

Lageplan

 
 
 

Nachhaltige Rohstoffe wie Holz sind auf Kuba Mangelware. Da aber Zement in Unmengen vorhanden ist, wird bei den neuen Gebäuden auf eine Konstruktion aus Stahlbeton zurückgegriffen. Ein großer Dachüberstand sorgt zudem für eine Verschattung im Inneren.

Fassadenansicht

Fassadenansicht

Fassadenschnitt

Gemeinschaft

Havanna ist bunt und die Kubaner lieben es, ihre Umgebung farbig zu gestalten. Aufgrund der Bauweise der neuen Reihenhäuser, die eine Erinnerung an die alten Kolonialvillen bildet, zieht die Möglichkeit des Gestaltens der eigenen vier Wände in den Entwurf und somit in die Lebensqualität der Bewohner ein.

Zusammen mit dem neuen multifunktionalen Platz entsteht am Flussufer des Almendares ein modernes Wohngebiet, in dem sich alteingesessene Bewohner aber auch Neulinge wohlfühlen und eine Gemeinschaft bilden können.